Stellen Sie sich vor, Sie werden sehr alt. Eines Tages schauen Sie sich um und erkennen, dass niemand da ist, der
Ihnen zuhört, der Sie danach fragt, wie es Ihnen geht, den Sie trösten oder aufheitern können. Sie bekommen
vielleicht Angst, vielleicht wird es Ihnen aber auch völlig gleichgültig, wie dieser Tag wird. Es interessiert ja eh
keinen!
Stellen Sie sich vor Sie werden sehr alt. Eines Tages gehen Sie los zum Bäcker um für Ihre Familie Brötchen zu
kaufen. Doch noch während Sie unterwegs sind, vergessen Sie warum Sie eigentlich losgelaufen sind und verirren
sich. Die Polizei bringt Sie heim ins Heim und man sagt Ihnen, dass Ihre Frau oder Ihr Mann doch schon längst tot
ist und Ihre Kinder gerade weit weg sind. Sie fühlen sich einsam!
Stellen Sie sich vor, Sie werden sehr alt. Eines Tages kommt die Krankenpflegerin zu Ihnen und spricht mit Ihnen in
einer Sprache, die Sie mal kannten aber seit einiger Zeit nicht mehr verstehen. Sie ist normalerweise nett aber
manchmal, wenn Sie etwas nicht direkt kapieren, wird sie so ungehalten, so komisch. Sie denken, was habe ich ihr
getan?
Das Alter schreibt unterschiedliche Geschichten. Viele sind erfreulich und nett. Es gibt aber auch die Geschichten,
die uns herausfordern, aktiv zu werden. Als Gesellschaft oder als Akteure der Sozialen Arbeit. Es geht um
Verstehen, es geht um gute Lösungen für verzwickte Situationen. Es geht um kreative Ideen... In diesem Seminar
auch!
- Lehrperson: Arthur Drewniok