Kursinformation:
Ein Handeln in der Sozialen Arbeit im Kontext von Migration und Flucht ausschließlich in Orientierung an den politischen und rechtlichen Vorgaben ist nicht mit den ethischen Grundsätzen der Sozialen Arbeit vereinbar. Aus dieser Erkenntnis heraus hat sich eine rassismus- und diskriminierungskritische Perspektive in der Sozialen Arbeit entwickelt, die kritische Rückfragen stellt und politische Positionierungen einfordert. Nach theoretischen Klärungen (Was ist eigentlich Rassismus? Was bedeutet Intersektionalität?), unternehmen wir im Rahmen der Blockwoche den Versuch einer Konturierung einer rassismuskritischen Sozialen Arbeit.
Im Laufe des Semesters arbeiten wir auf der Grundlage empirischer Studien Bedarfe von Geflüchteten und Migrant:innen heraus, diskutieren, wie rassismuskritische und intersektionale Perspektiven Eingang in sozialarbeiterische Praxis finden können und loten Möglichkeiten des Empowerments und Powersharings aus.
Das Seminar endet mit einem weiteren Blocktag, an dem Sie den Index für Inklusion als Arbeitsinstrument zur Projektentwicklung kennenlernen.
Diese theoretischen Auseinandersetzungen sollen Sie in der Praxis begleiten: Sie werden parallel zum Seminar ein Projekt sowie Beobachtungen sozialarbeiterischer Praxis in im Handlungsfeld der Migrationssozialarbeit durchführen. Eine Reflexion der eigenen persönlichen und professionellen Verantwortlichkeit und der Rolle der Sozialarbeiter:innen wird das zweisemestrige Seminar begleiten.

Besonderheiten:
Das Seminar wird gemeinsam mit Behshid Najafi, ehemals agisra e.V., Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und geflüchtete Frauen*, durchgeführt.
Die Anwesenheit ist verpflichtend. Die Bereitschaft zum Lesen ausgewählter Texte und zur aktiven Teilnahme (z.B. durch Kurzreferate in der Kleingruppe) werden vorausgesetzt. Die Praxisstellen muss passend zum Thema selbstständig gesucht und kontaktiert werden. Wir werden Ihnen dazu aber Vorschläge machen. Bitte beachten Sie, dass ggf. eine längere Anfahrtszeit eingerechnet werden muss. Wir setzen voraus, dass ein bis zwei Sondertermine wahrgenommen werden können, bspw. im Rahmen einer kleinen Exkursion. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Sondertermine:

22.03.2023 Bar Camp Intersektionalität
21.06.2023 Workshop Index für Inklusion