Der Konsum und Handel von legalisierten wie illegalen Rauschmitteln stellt ein weit verbreitetes Phänomen dar, das alle sozialen Schichten auf unterschiedliche Weise betrifft. In medialen und politischen Diskursen wird jedoch vor allem die Präsenz von drogenbezogenen Praktiken in öffentlichen Stadträumen als Problem thematisiert. Zugleich werden diese Praktiken oftmals mit spezifischen urbanen Gebieten, wie "Ghettos" oder "Angsträumen" verknüpft und mit marginalisierten Bevölkerungsgruppen, wie Wohnungslosen, Sexarbeiter*innen oder Migrant*innen, in Verbindung gebracht.  

Welche imaginären Geographien und Repräsentationen urbaner Drogenkulturen werden derzeit verhandelt? Wie haben Städte umstrittene narkotische Räume reguliert? Und welche Akteure haben diese Politiken in Frage gestellt und alternative Strategien und Visionen entwickelt? Um diese Fragen zu beantworten, widmet sich das internationale Forschungsprojekt „Governing the Narcotic City“ des Kulturwissenschaftlichen Institutes Essen seit Juni 2019 den Diskursen, Praktiken und Imaginationen öffentlicher Drogenkulturen von den 1970er Jahren bis heute, mit Schwerpunkt auf west- und mitteleuropäischen Städte. Wir werden uns mit den Fragen und Methoden dieses internationalen Forschungsprojektes beschäftigen und in Anlehnung an „Governing the Narcotic City“ eigene Fragen und forschende Vorgehensweisen entwickeln, um den Stadtraum Mönchengladbach als „Narcotic City“ zu untersuchen. Die Studierenden werden qualitative und quantitative Strategien erproben, um sich eigene Bilder und  Annahmen für Interventionen der sozialen Arbeit in Mönchengladbach zu entwickeln.